Unsere Vereinsgeschichte beginnt mit einigen Faltbootbesitzern, die sich zum Paddeln auf dem Mittellandkanal trafen und am Nordufer in Höhe der Hebbelstraße ihr Quartier aufschlugen. Anfangs war es lediglich ein Zelt, 1931 ist es bereits ein kleines Bootshaus aus Holz mit Platz für 40 Booten und zwei Garderoben. 18 Kanuten sind es, die am 21. Mai 1932 die Kanu-Gemeinschaft List e.V. gründen und auch unser bis heute bestehendes Vereinssymbol als Ausdruck der Verbundenheit ins Leben rufen. Es symbolisiert ein schlichtes Bild unserer Welt. Am goldenen Abendhimmel der freie Vogel über dem blauen Meer.
1934 wird bereits das 30. Mitglied begrüßt, der erste Mannschaftskanadier feierlich auf den Namen "Kagel" getauft und die KGL nimmt im Zehner-Kanadier zum ersten Mal an einer Deutschen Meisterschaft teil. Da wir Kagels seit jeher neben Training und Ausfahrten das gesellige Vereinsleben genießen ist 1935 das Bootshaus um einen stolzen Anbau mit Klubräumen ergänzt und das Grundstück ist zu einem kleinen "idyllischen Park" mit Teich und Spielplatz ausgebaut und die KGL lädt zur ersten Regatta und Einweihung ein: „Gelegentlich der Herbst-Regatta des Kreises Hannover im Deutschen Kanu-Verband am Sonntag, den 15. September 1935, 16 Uhr, weihen wir unser im Selbstbau errichtetes Bootshaus. Wir bitte Sie, an diesem, für uns besonders bedeutungsvollen Tage, unser Gast zu sein.“
Erst die Bombe, die im November 1944 das Bootshaus total zerstört, bringt das Vereinsleben zum Erlöschen. Nicht nur das das Bootshaus ein Trümmerhaufen ist, nun wird auch noch unser Verein, wie alle Vereine, durch die britische Militärregierung ausgelöscht. Doch das kann unsere Verbundenheit und Gemeinschaft nicht entzweien. Im Winter 1945/46 wird zur ersten Mitgliederversammlung nach dem Krieg eingeladen und die Wiedergründung der KGL beschlossen und auch von der Militärregierung genehmigt. DIE KGL IST WIEDER DA! … und ein neues Bootshaus muss her. So ziehen wir um an den Lister Damm.
Neben all unseren kanusportlichen Erfolgen und unserem Gemeinschaftssinn nimmt unsere Bauerei in den 90 Jahren Vereinsgeschichte ein großes Kapitel ein. Von Anfang an wurde in die Hände gespuckt und auf-, neu-, an- und umgebaut. 1947 die Grundmauern unseres Bootshauses mühsam durch wenige Hände mit den Steinen aus den Ruinen der zerbombten Stadt.
Bis heute hat sich viel getan. Nicht nur unser Bootshaus wächst, ebenfalls unsere Mitgliederzahl sowie auch unsere Vereinsflotte, die sich den Trends und Interessen unserer Mitglieder anpasst.
Begonnen hat alles mit dem Wandersport. Erst in Falt- und Holzbooten, zum Teil selbst gebaut und später dann in Polyesterbooten, die unsere Paddelreviere erweiterten und das Interesse an Wildwasser-Paddeln weckte.
Der Rennsport begeisterte ab 1934 uns Lister. Nach der Neugründung 1946 spielte auch die Neugründung der Rennsportabteilung eine große Rolle. Es wurde viel in den Nachwuchs investiert und die ersten Regatten und viele Erfolge ließen nicht lange auf sich warten.
Seit 1974 wird Kanupolo in der KGL gespielt und ist aus dem Vereinsgeschehen nicht mehr wegzudenken. Waren die Anfänge noch ein bisschen holprig, so blicken wir heute stolz auf viele Meisterschaftstitel, Bundesliga-Teams, Nationalspielerinnen und jede Menge Treppchenplätze in allen Altersklassen zurück.
Der Drachenbootsport samt Besatzung zog erst 2017 in unseren Verein ein und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Auch das SUP weckt immer mehr unser Interesse und wir sind gespannt wo es uns noch hinführt.
Wir müssen uns heute ganz anderen, neuen Herausforderungen stellen als noch unsere Gründergeneration, aber immer noch gilt: wenn wir es wollen, dann schaffen wir das. Unseren Mitgliedern der letzten 90 Jahre sei Dank. Die KGL verbindet mit jedem von uns eigene Geschichten und Erinnerungen und eint uns in der Gemeinschaft und der Leidenschaft zum Kanusport. Wir sind stolz und dankbar für das was gewesen und freuen uns auf das was noch kommt.